Auster

Alles, was Du schon immer über Austern wissen wolltest

ART: Crassostrea gigas oder Ostrea edulis

BESTE FANGZEITEN: Gefroren ganzjährig verfügbar, unten erfährst Du mehr zur sogenannten R-Regel

ARTVERWANDT: Muscheln, beispielsweise Miesmuschel, Herzmuschel oder Venusmuschel

ZUBEREITUNG: Klassischerweise roh, aber auch gegrillt, mit Mignonette oder nach Rockefeller Art gebacken ein Geschmackserlebnis.

GESCHMACK:

Grafik des Geschmacksprofils, mittel und salzig sind angehakt

Austern bringen Dir den Geschmack des Meeres auf den Teller. Sie schmecken mild-salzig und je nach Herkunftsort und dem dort vorhandenen Futter leicht nussig bis zitronig. Die Konsistenz ist für manche erstmal gewöhnungsbedürftig, aber das zart-feste Fleisch ist eine echte Delikatesse unter Feinschmecker:innen.

Die Auster gehört zu den ältesten Delikatessen der Welt und ist ein faszinierender Meeresbewohner. Am bekanntesten sind in Europa zwei Arten: die Europäische Flachauster (Ostrea edulis) und die Pazifische Felsenauster (Crassostrea gigas). Während die heimische Flachauster in freier Wildbahn stark zurückgegangen ist, dominiert die robustere Pazifische Auster heute den Markt. Beide leben bevorzugt in Gezeitenzonen und flachen Küstengewässern, wo sie sich an Felsen, Muschelbänken oder eigens angelegten Kulturen festsetzen.

Rund 95 % aller Austern stammen mittlerweile aus Aquakultur – allen voran aus Frankreich, mit der Bretagne als einer der bekanntesten Regionen. Hier wachsen sie über mehrere Jahre in Käfigen, Netzen oder auf Austernbänken im Meer und nehmen dabei direkt die Mineralien, Plankton und Mikroalgen aus dem Wasser auf. Das macht ihren Geschmack so einzigartig und abhängig vom Standort auch unterschiedlich im Geschmack.

Biologisch sind Austern kleine Wunderwerke: Sie filtern pro Tag bis zu 200 Liter Wasser und sorgen so für klares Meerwasser. Fortbewegen tun sie sich kaum – einmal festgewachsen, bleiben sie an Ort und Stelle. Ihre Fortpflanzung ist dafür umso spannender: Sie wechseln im Laufe ihres Lebens das Geschlecht, je nach Energie- und Nahrungsreserven. Ihre Eier gibt die Auster ins Wasser ab, die Befruchtung findet frei im Meer statt. Eine einzige Auster kann dabei Millionen von Eiern freisetzen. Beutefang oder Jagd gibt es nicht, Austern sind reine Filtrierer und ernähren sich ausschließlich von Plankton.

Beim Verzehr von Austern kennen viele die sogenannte R-Regel, wonach man sie nur in den Monaten mit R verzehren soll - also von September bis April. Diese Regel stammt noch aus der Zeit, als verstärkt die europäische Auster aus Wildfang verkauft wurde. Da diese in den Sommermonaten laicht, kann ihr Fleisch in dieser Zeit unangenehm schmecken. Mittlerweile überwiegt aber der Verkauf von pazifischen Austern aus Aquakultur, welche das ganze Jahr über eine gleichbleibende Qualität aufweisen und keine Einbuße hinsichtlich des Geschmacks haben.

Das Öffnen einer Auster braucht etwas Übung – und ein spezielles Austernmesser. Mit der Klinge setzt du am Scharnier an, drehst vorsichtig, bis sich die Schale löst, und trennst dann den Schließmuskel. Wichtig: Immer ein Tuch oder Handschuh nutzen – so bleibt’s sicher und die Auster heil. Oder Du kaufst bereits geöffnete Austern, wie unsere Auster in Halbschale.

Austern im Detail

Nahaufnahme einer geöffneten Auster

Mini-Ökosystem

Auf der Oberfläche ausgewachsener Austern siedeln kleine Algen, Schnecken oder Muscheln – Austernbänke sind also echte Lebensräume für andere Meerestiere.

Keine Perlen in Sicht

Die Austern, die wir essen, produzieren fast nie Perlen – echte Schmuckperlen entstehen nur unter besonderen Bedingungen und in anderen Arten.

Mini-Ökosystem

Auf der Oberfläche ausgewachsener Austern siedeln kleine Algen, Schnecken oder Muscheln – Austernbänke sind also echte Lebensräume für andere Meerestiere.

Keine Perlen in Sicht

Die Austern, die wir essen, produzieren fast nie Perlen – echte Schmuckperlen entstehen nur unter besonderen Bedingungen und in anderen Arten.

Fun Fact:

Austern sind echte Urgesteine - die Vorfahren der heute bekannten Arten existierten bereits vor rund 150 Millionen Jahren. Sie sind eine der wenigen Arten, die sogar die Dinosaurier überlebt haben.