Warum regionales Seafood die Zukunft ist
Über die Notwendigkeit eines Wandels
Der weltweit rasant steigende Hunger nach Seafood führt zu einer sich immer mehr zuspitzenden Plünderung der Weltmeere. Dabei galt der Reichtum der Weltmeere lange Zeit als unerschöpflich – leider eine Illusion. Die weltweite Überfischung gilt heute als eine der größten Bedrohungen für die Gesundheit der Meere und das Überleben seiner Bewohner. Fast überall werden heute mehr Fische und Meeresfrüchte gefangen, als natürlich nachwachsen können.
So erreichte Deutschland im März 2024 den „End of Fish Day“, fünf alarmierende Wochen früher als im Jahr 2019. Der „End of Fish Day“ markiert den rechnerischen Tag, an dem die verfügbaren deutschen Fischreserven aus Nord- und Ostsee für das gesamte Jahr aufgebraucht sind. Das bedeutet, dass bis zum Jahresende der Fischkonsum durch Befischung anderer Meere gedeckt werden muss. Mit jedem Jahr wächst die Importabhängigkeit Deutschlands.
In Anbetracht dieser alarmierenden Entwicklungen und der Notwendigkeit eines Umdenkens in Bezug auf unseren Umgang mit den Meeren und ihren Bewohnenden, rücken verantwortungslose Fischereien und konventionelle Zuchten berechtigterweise immer mehr in die Kritik.
Spotlight: Konventionelle Zucht
Die konventionelle Garnelenzucht ist die traditionelle Methode industriell Garnelen zu züchten. Sie ist ein Prozess, der hauptsächlich in tropischen Regionen wie Asien, Afrika und Südamerika durchgeführt wird. Bei dieser Methode werden Garnelen in großem Maßstab in speziell gestalteten Zuchtanlagen gezüchtet.
Sie steht besonders im Scheinwerferlicht der Kritik, da sie nicht nur ökologische Verwüstungen verursacht, sondern auch gesundheitliche Risiken birgt.
Um Teil einer Lösung sein zu können, müssen wir einen genaueren Blick auf die Herausforderungen dieser Methode werfen und gleichzeitig nachhaltige Lösungen erkunden.
Die Herausforderungen bei der konventionellen Garnelenzucht
Die versteckten Kosten - Ein Blick hinter die Kulissen der ökologischen Zerstörung
Ein verhängnisvolles Spiel mit der Natur
Hauptsächlich aus den Küstengebieten Asiens und Lateinamerikas stammend, haben ein Großteil der Garnelenfarmen in den letzten Jahren ökologische Verwüstungen hinterlassen. Betroffen sind die Mangrovenwälder, als vitale Bindeglieder zwischen Land und Meer. Durch die Mangroven-Rodung für Garnelenteiche geht nicht nur ein ökologisches Juwel verloren, sondern auch der Schutz vor Erosion und tropischen Stürmen. Auch exotische Krabben, eingeführt für die Garnelenzucht, bedrohen die genetische Vielfalt und tragen zur Ausbreitung von Krankheiten bei. Hier hört der von Menschen verursachte Schaden nicht auf – auch Garnelen aus Wildfang hinterlassen ihre Spuren: Auf offener See fangen feinmaschige Netze nicht nur Garnelen, sondern auch bis zu 100 Fische pro Zuchtgarnele. Dieser Beifang übertrifft sogar die oftmals schädliche Schleppnetzfischerei.
Die bedrohliche Realität hinter Garnelenteichen
Doch auch fernab von See und Küste sorgt die Garnelenzucht für Umweltschäden. In Südostasien kämpfen Reisbauern gegen die Versalzung ihrer Felder, die durch die intensive Nutzung der Küstenregionen für salzwasserhaltige Garnelenteiche verursacht werden. Dringend benötigtes Trinkwasser wird knapp, und in Indien, Taiwan, Thailand, Ecuador und den Philippinen ist die Salzbelastung der Böden schon heute Realität.
Viele konventionelle und nicht zertifizierte Garnelenzuchten können eine ökologische Belastung für unsere Umwelt und unsere Gesundheit darstellen. Ohne vertrauenswürdige Quellen ist es heutzutage oft schwierig sicherzustellen, dass die Garnelen auf unseren Tellern nicht aus industriellen Teichanlagen stammen, die wiederholt von Krankheiten betroffen sind und auf den Einsatz von Antibiotika und Pestiziden angewiesen sind.
Die Kontroverse um Antibiotikarückstände und Importverbote
Die übermäßige Anwendung dieser Substanzen erhöht das Risiko von Antibiotikaresistenzen, die unerlaubterweise als Rückstände in den Garnelen importiert werden. Importverbote und regelmäßige Rückweisungen an EU-Grenzen sind die Folge. Selbstverständlich gibt es auch umweltverträgliche Garnelen in Bio-Qualität & ohne Einsatz von Antibiotika aus Zucht oder aus kontrolliertem Wildfang. Allerdings nicht in dem Umfang, um den weltweiten Bedarf an Garnelen bedienen zu können.
Die Seafood-Industrie hat bereits angefangen alternative Methoden zu entwickeln, um unser natürliches Ökosystem zu schützen und gleichzeitig den weltweiten Bedarf nach Fisch & Meeresfrüchten zu decken. Die Nutzung von innovativen Technologien wie die landbasierte Zucht von Fischen und Meeresfrüchten hat auch unser Gründer Dr. Fabian Riedel früh erkannt. Anstatt als frischgebackener Jurist eine Karriere als Rechtsanwalt zu beginnen, hat er sich für die Entwicklung einer nachhaltigen Garnelenzucht in München entschieden und mit der Gründung der Firma Crusta Nova, heute aufgeteilt in die Firmen HONEST CATCH und Oceanloop, den ersten Meilenstein für die erste landbasierte europäische Garnelenzucht gelegt.
Bayerische Garnele - Ein nachhaltiges Produkt mit Verantwortungsbewusstsein
Die Garnelen aus Oceanloop-Farmen sind nicht nur ein kulinarischer Genuss, sondern auch ein Schritt in Richtung umweltfreundlicher und ethisch vertretbarer Garnelenproduktion. Die Zertifizierung nach "Traceability" und "Biosecurity" Standards garantiert nicht nur höchste Qualität, sondern auch Transparenz und Sicherheit für Verbraucher & Verbraucherinnen.
Geschlossene Aquakultur-Zuchtfarmen für Fische oder Meeresfrüchte, auch als Kreislaufanlagen oder RAS-Anlagen (Recirculating Aquaculture System) bekannt, verfügen über eine integrierte Wasseraufbereitungseinheit, die kontinuierlich das Ablaufwasser aus den Zuchtbecken mechanisch und biologisch reinigt. Damit kann zu 100% auf Chemikalien verzichtet werden. Anschließend wird das Wasser mit Sauerstoff angereichert und wieder den Zuchtbecken zugeführt. Durch die wiederholte Nutzung des Wassers verringert sich der Wasserbedarf dramatisch auf ca. 1-2% des Gesamtvolumens der Anlage.
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